10.01.2004

In-Between Mood. (Reisebeicht aus Berlin Jan'04)

Es war nicht mehr 2003 und noch nicht 2004. Die Berliner U-Bahnstation Weinmeisterstraße war leer. Menschen und Seelenleer. Ich war der einzige dort. Und die dicken Wände und vielen Steine der Station schützen mich vor den Enttäuschungen des vergangen Jahres und den Hoffnung für das Neue. Und diese Steine schützen mich auch vor den Menschen auf der Oberfläche. Denn sie hatten beschlossen, das sie das, was sie ein Jahr lang in Bagdad gesehen hatten, jetzt auch mal in Berlin nachspielen wollten. Sie schossen: auf Autos, auf Menschen, auf Häuser, ja sogar auf den Himmel.

Und nach meiner Flucht in die Station, stürzte ich auf die Bank und setzte mich. Ich schaute auf die Uhr. Es war Mitternacht. Und ich liebte die Steine noch mehr. Weil ich die Menschen auf der Oberfläche jetzt so ekelhaft gespielt romantisch und verliebt empfand. So saß ich in dieser U-Bahnstation wie Neo in Matrix III. Nicht in der Matrix; nicht in der Realität. Irgendwo dazwischen. In-Between. Und so war auch meine Stimmung. A in-between Mood.

Und ich liebte diese U-Bahnstation, denn die größte aller meine Lieben war bei mir: meine Musik.

Ein Sylvester 2004 wie es ehrlicher nicht sein könnte.

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